Ein Bild, das mich nicht loslässt – drei Kinder, drei Tablets, null Verbindung:

Eine Familie sitzt im Gastgarten eines schönen Restaurants. Drei Kinder, nebeneinander, jedes vertieft in sein Tablet. Kopfhörer auf, kein Blickkontakt, kein Gespräch – nur digitale Stille. Die Eltern daneben, ebenfalls still.

Als psychologische Beraterin lässt mich so etwas nicht kalt. Denn ich sehe hier nicht nur eine Szene am Urlaubsabend – ich sehe einen stillen, aber tiefgreifenden Verlust: Weniger Beziehung. Weniger echte Kommunikation. Weniger Wertevermittlung. Was früher selbstverständlich war – gemeinsam essen, sich austauschen, lachen, diskutieren – scheint mehr und mehr ersetzt zu werden durch individuelle Bildschirme.

Doch: Kinder lernen durch Beziehung. Sie lernen soziale Kompetenz, Mitgefühl, Zuhören, Streitkultur und Resilienz nicht aus Videos – sondern im echten Miteinander. Gerade im Urlaub, wenn eigentlich Zeit da wäre. Gerade beim Essen, wo so viel Verbindung entstehen kann. Wenn wir Kindern ständig ermöglichen, sich zurückzuziehen in eine digitale Parallelwelt, nehmen wir ihnen wichtige Gelegenheiten, am Leben teilzuhaben – in Beziehung, im Moment, in echter Nähe. Ich appelliere an uns alle: Sehen wir wieder hin. Sprechen wir miteinander – nicht nur über unsere Kinder, sondern mit ihnen. Denn genau da beginnt Wertevermittlung. Genau da beginnt Bindung.

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